Untersuchungsprogramm 2024/2025 zur Überwinterung des Teichhuhns  
Das Teichhuhn gilt in Mitteleuropa als „fakultativer Kurzstreckenzieher“, wobei die Wanderneigung  
nach NE zunimmt (Handbuch der Vögel Mitteleuropas, Kompendium der Vögel Mitteleuropas). In  
Baden-Württemberg sollen die Brutgewässer das ganze Jahr besiedelt sein. Es wird jedoch vermutet,  
dass Zuzug aus nördlichen und nordöstlichen Bereichen erfolgt, während Brutvögel nach Südwesten  
abziehen dürften (Die Vögel Baden-Württembergs. Nicht-Singvögel 2) – Belege aus neuerer Zeit  
fehlen jedoch weitgehend. Aus der südlichen Oberrheinebene wurden neuerdings nur spärliche  
Winterdaten bekannt (Seite 5 unten; Die Vögel Baden-Württembergs. Atlas der Winterverbreitung).  
Teichhühner waren früher erheblich häufiger und gelten nach der Roten Liste der Vögel in BadenWürttemberg (2022) als „Gefährdet“.  
 Sie kommen in der südlichen Oberrheinebene und am westlichen Hochrhein ganzjährig an Teichen,  
manchen Baggerseen und (kleinen) Fließgewässern vor, sofern diese im Uferbereich eine dichte 
Vegetationsschicht aus Schilf und anderen Röhrichten oder ebenso aus Gebüschen mit Sträuchern  
beliebiger Höhe aufweisen. Wenn im Uferbereich geschlossene Bestände hoher Bäume stehen, werden  
Schilf und Gebüsche darunter zu schütter für Teichhühner. Entsprechend fehlen sie in der Regel an  
Gewässern im Hochwald oder öfters an Teichen oder Fließgewässern im Offenland, die schon lange  
keine Uferpflege mehr erhalten haben. Ungenügende Deckung entsteht (i.a. vorübergehend) auch 
durch eine zu intensive Uferpflege (vor allem Mahd von Hochstauden oder Schilf oder/und starker  
Rückschnitt von Gebüschen).  
Programm: Erfassung der Teichhühner an Teichen, Baggerseen und Fließgewässern in der  
Rheinebene und ihren Randgebieten LÖ, FR, EM, OG im Winter. Pro Gewässer 2 Erfassungen  
im Abstand von mindestens 3 Wochen zwischen 15. Dezember und 31. Januar. Wer Zeit und Lust hat,  
zusätzlich auch vor dem 15.12. und im Februar zu kontrollieren, kann die Genauigkeit seiner Befunde  
steigern. Von besonderem Wert ist es, wenn solche Gewässer aufgesucht werden, an denen in der  
Brutzeit 2024 ein Teichhuhn nachgewiesen wurde oder die in der Brutzeit 2025 auf ein Vorkommen  
überprüft werden sollen. – An vielen (kleinen) Gewässern leben nur wenige Teichhühner  
(beispielsweise ein Paar). Aber auch Gewässer mit kleinen, losen Trupps oder erheblichen Beständen  
oder großer Dichte (Seite 3), die wir aktuell nur selten kennen, sind gefragt. Teichhühner können vor  
allem durch ihre lauten Rufe (in der Regel sogenannte Achtung-Rufe „kürrk“ oder ähnlich), seltener  
durch Sichtungen (siehe Abbildung) nachgewiesen werden.  
  
Kontrollen an übersichtlichen Teichen sind auch bei geringer Erfahrung mit der Art möglich. Wenn  
man einen Teich auf Wegen entlang der Ufer langsam abgeht, hört man meistens die Rufe oder sieht  
ab und zu kurz ein Teichhuhn. Deckungsreiche Uferareale (vor allem Gebüsche, Schilf), aber auch  
angrenzende Rasenflächen oder Wiesen sollten besonders beachtet werden. Die Teiche können in der  
freien Landschaft oder regelmäßig auch in Städten und anderen Ortschaften (Parkteiche usw.) liegen.  
Jeder einzelne bearbeitete Teich stellt einen wesentlichen Beitrag zu dem Programm dar.  
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Kontrollen an kleinen Fließgewässern erfordern meistens Erfahrung mit dem Gewässer und mit der  
Art sowie Zeit. Das Gewässer muss nämlich sehr langsam abgegangen werden, Brücken bieten  
manchmal eine gewisse Übersicht.  
Zu der Verwendung von Klangattrappen im Winter sind uns keine Erfahrungswerte bekannt, Tests  
wären willkommen.  
Tageszeit: Ausreichende Erfahrungen für Erfassungen im Winter liegen uns nicht mehr vor.  
Teichhühner sind jedoch auch im Winter immer wieder zu hören oder manchmal bei der  
Nahrungssuche zu beobachten. Bei einigen Kontrollen im Spätherbst 2024 riefen Teichhühner am  
späten Nachmittag intensiv.  
Untersuchungsziel (siehe auch Seiten 3 und 4):  
Verteilung der Teichhühner am Gewässer – Zur Beschreibung bieten sich 2 Möglichkeiten:  
1) Über eine Kartenkopie mit entsprechenden Signaturen (kleiner farbiger ● oder ein anderes Zeichen  
für jedes registrierte Teichhuhn, für jedes Datum eine andere Farbe) sowie Erläuterungen auf einem  
Beiblatt (für jedes untersuchte Gewässer gesondert); siehe fingierte Beispiele auf Seite 3 und das  
Formular auf Seite 4.  
2) Kopie der eigenen Meldungen an ornitho.de im Excel-Format, möglichst die Verteilung der  
Teichhühner am Gewässer durch genaue geografische Koordinaten für einzelne Teichhühner oder  
kleine Gruppen beschreiben. Bei Bedarf zusätzliche Erläuterungen, siehe 1).  
Unter günstigen Umständen können „Gelegenheitsbeobachtungen“ von großem Interesse sein – 
siehe Seite 4):  
a) Revierbildungen und Revierkämpfe  
b) Indizien für die Überwinterung von Brutvögeln am Brutgewässer  
c) Gewässer mit Ansammlungen von Teichhühnern  
d) Beobachtungen zur Nahrungssuche und Nahrungsaufnahme  
e) Ursache(n) für geringe Dichten oder fehlende Teichhühner  
Jeder interessierte Beobachter/ jede interessierte Beobachterin ist willkommen, in gleicher  
Weise auch Mitglieder von NABU-Gruppen oder andere Nichtmitglieder der Fachschaft.  
Beratung durch J. Rupp (rupp.juergen@t-online.de), K. Westermann (fosor@t-online.de), M. Weber  
(Nördlicher Ortenaukreis. manfred_u_ulrike-weber@t-online.de), H. Lege (Freiburg, Breisgau-Hochschwarzwald. henninglege@hotmail.com) und St. Kaiser (Kreis Lörrach. stefankaiser2@gmx.de) ist  
möglich.   |